Die 31. Ergometer-Wettfahrt wird bereits seit 1990 ausgetragen und ist der älteste Ruderergometer-Wettbewerb Hamburgs. In diesem Jahr konnte ein neuer Teilnehmerrekord verzeichnet werden, mit über 500 Starter:innen. Damit ist die Hamburger Ergo-Wettfahrt nach der Deutschen Indoor-Rowing Meisterschaft in Essen-Kettwig die zweitgrößte Veranstaltung im Ergometer-Rudern und die größte im Kinder- und Junior:innen-Ergometerrudern Deutschlands. Die Veranstaltungsorganisation wird aus einer erfolgreichen Kooperation des BSB-Fachausschuss Rudern, dem Hamburger Schüler-Ruderverband und dem AAC/NRB-Landesruderverband Hamburg getragen. Anders als auf einem herkömmlichen Ergometer-Test gibt es hier sowohl Schülerrennen, die in den Altersklassen und Strecken an den Distanzen von „Jugend trainiert für Olympia“ orientiert sind und die herkömmlichen DRV Alters-, Leistungs- und Gewichtsbeschränkungen. Außerdem gibt es verschiedene Wettbewerbe: Rennen auf der Normalstrecke, Sprintrennen (100 m) und Ergo-Staffeln (3x 3 Minuten oder 4×2 Minuten.)
Auf diesem Wettbewerb werden die Leichtgewichte nicht verwogen, da diese Veranstaltung keine offizielle DRV-Regatta ist und die Winter-Gewichte sich grundsätzlich noch in die Saison hinein verändern. Thore Kumutat startete um 13:52 Uhr in der Klasse LRV JMA LG in einem hochkarätigen acht Boote Feld, bestehend aus Ruderern, die bereits im vergangenen Jahr teilweise unter die 7:00 Min. Grenze gefahren sind und auch im vergangenen Jahr auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften erfolgreich waren. Jedes Leichtgewicht kennt die magische Grenze: Sobald der Schnitt (Große Zahl in der Mitte des Displays) auf der Strecke kleiner als 1:45,00 min/500 m ist lässt sich eine Zielzeit von 06:59,9 Min. prognostizieren. So versuchen natürlich auch alle Ruderer den Schnitt zu halten und unter die 07:00 Min. Grenze zu fahren. Nachdem Thore bei dem RC-Allemannia Ergometer-Cup im Dezember seinen Ergo-Test nicht vor Ort gefahren ist, konnte er sich auf der Wettfahrt mit den anderen leichten A-Junioren messen. Thore kam sehr gut vom Start weg und fuhr bereits in der Startphase des Rennens unter den Top vier Booten mit. Im Rennverlauf konnte Thore vor allem mit sehr konstanten Schnitten fahren und in seinem optimalen Schlagbereich. Schließlich konnte Thore bei 1000 m auf der Streckenhälfte an Thorben Hellwig (RV-Wandsbek) und an Christoph de Wall (RC-Favorite-Hammonia) vorbeiziehen und sich weiter konstant im Feld fortbewegen. Hannes Schulte (RV-Wandsbek) fuhr einen Start-Ziel-Sieg und platzierte sich auf Rang 1 mit einer Zeit von 07:00,9 Min. Unser Thore erreichte nach einem starken Endspurt einen Platz 2 mit einer Zeit von 07:04,3 Min. Dahinter reihte sich Christoph de Wall mit einer Zeit von 07:08,4 Min. ein.
Johann Suijker ging bei den leichten Junioren-B an den Start.(LRV JMB LG) Erneut maß er sich auf einer Distanz über 1500 m in einem sehr hochkarätig besetzten Feld mit insgesamt 17 Booten. Auf dem Wettkampf rudern immer 12 Ruderer:innen gleichzeitig gegeneinander. Johanns Rennen wurde also in 2 Läufe (9 und 8 Boote.) aufgeteilt. Johann fuhr eine ähnliche Taktik wie Thore auf 2000 Metern. Er ging nach den Startschlägen in seine Rennfrequenz über und überschätzte sich in diesem Rennen nicht. (Anders als noch auf dem RCA-Ergo-Test.) Er konnte sogar seinen Streckenschlag nach 750 geruderten Metern steigern und merkte, dass die Gegner neben ihm müde wurden. So schaffte er es in seinem Lauf auf Platz 4 mit einer Zeit von 05:33,3 Min. und im Gesamtranking auf Platz 8 von 17.
Sami Hagemeier stieg mit diesem Wettkampf wieder in das Wettkampfrudern ein. Er zeigte den Zuschauern, dass er das Ergometer-Rudern nicht verlernt hat und erruderte in der Klasse Schüler 17 Jahre LKII einen 3. Platz mit einer Zeit von 03.21,4 Min. und wurde dabei von Paula Scholz betreut. Seine Ruderkollegen aus dem Hamburg Süd Projekt, Noah Granzow und Jaron Gotha starteten auch in diesem Rennen. Später ging er mit Lars und Johann bei der Ergometer-Staffel an den Start.
Lars van den Berg, der erst Ende letzten Jahres mit dem Rudern begonnen hat und schon einige Erfahrung auf dem Ergometer auf Wettkämpfen sammeln konnte, erreichte eine neue Bestzeit auf den 1000 Metern. Er startete in der Schüler 17 Jahre Anfänger Klasse und hatte Lian Madlener (Wilhelmsburger RC) und Liam Clausen (Brechtschule) als Gegner. Weil auf dem Wettbewerb immer die ersten drei Plätze geehrt werden, ging es in diesem Rennen nur um die Farbe der Medaille. Eine schöne Ausgangssituation, um ein Top Rennen abzuliefern – und das hat Lars gemacht. Er konnte bereits vor einer Woche bei einem internen Ergometer-Test zuhause seine Zeit toppen und toppte diese heute erneut mit einer Zeit von 03:34,9 Min. und einem erreichten zweiten Platz. Außerdem startete er vor seinem Hauptrennen noch auf dem 100 Meter Sprint und der berüchtigten Ergometer-Staffel:
Malte Holland-Moritz und Piet Plümper konnten auf dem Ergo-Cup nicht starten und mussten abgemeldet werden. Dafür meldeten wir Sami und Johann nach, die gemeinsam mit Lars bei der „Ergo-Staffel“ starteten. Die Junioren müssen hier versuchen, in 3 mal 3 Minuten eine größtmögliche Distanz zurücklegen. Alle 3 Minuten wird der Ruderer ausgewechselt und die Uhrzeit wird währenddessen nicht angehalten. Weil die Bergedorfer nicht in voller drei Mann Stärke ihr Rennen bestreiten konnten, wurden die Rennen 105 und 106 zusammengelegt und auch die Staffelläufe gemeinsam gewertet. Unsere drei Jungs, die nur ganz knapp den offiziell nach Ruder-Wettkampfregeln (RWR) vorgegebenen Mindestabstand von 60 Minuten zwischen einzelnen Rennen einhalten müssen, konnten innerhalb der 09:00 Min. eine Distanz von 2469 Metern zurücklegen. Vor allem die Staffelwechsel gelangen sehr reibungslos und zügig und sie erreichten einen verdienten Platz 3. Das Matthias-Claudius-Gymnasium schaffte 2603 Meter und das Domgymnasium Verden schaffte knapp dahinter 2601 Meter.
Unsere Jungen Ferid Tisini und Tom Lux wurden am Vormittag des Regattatages von Paula Scholz auf ihren Rennen betreut. Sie starteten auf 500 Metern in einem 14 Boote Feld (Schüler 13 Jahre). Auch hier wurde das Rennen in zwei Einzelläufe aufgeteilt. Ferid schaffte eine Zeit von 02:01,6 Min. und platzierte sich im Gesamtranking auf Nr. 5 Betreut wurde er dabei von seinem Vereinskollegen Lars, der ihn auf der Strecke anfeuerte. Tom lieferte sich in seinem Lauf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit Emin Görken (Wichern Schule) und war den überwiegenden Teil des Rennens gleichauf. In Richtung Ende hatte Tom das Nachsehen und musste ihn vorbeilassen. Er schaffte eine Zeit von 01:52,7 Min. und ruderte auf Platz 2. (Görken: 01:51,4 Min.) Tom und Ferid starteten darauffolgend auf 100 Metern im Sprint und konnten im oberen Bereich aller Starter fahren. Die genauen Sprintzeiten und Urkunden werden noch postalisch geschickt.
Die Trainingsmannschaft des RC-Süderelbe konnte alles in allem auf einen guten Schlagabtausch mit den anderen Hamburger Vereinen und Schulen zurückblicken. Alle Ruderer konnten auf ihren Distanzen eine neue persönliche Bestzeit errudern und übertrafen ihre Zeiten aus Trainingsbelastungen und vergangenen Wettkämpfen. Das Training und die Wettkampfvorbereitungen haben sich also mehr als gelohnt. Wir können also guten Gewissens und frisch gestärkt mit Selbstbewusstsein in die Wettkampfsaison 2024 starten.
Geschrieben von Jonas Jordans