Auch in diesem Jahr lockte uns der Härtetest am 03.08.2024 wieder nach Schleswig und Eckernförde. Die 80 km lange Strecke über die Schlei und Ostsee birgt jedes Jahr neue Überraschungen – ob Nebel, knallende Sonne, spiegelglattes Wasser oder Wellen mit Schaumkronen, alles kann dabei sein und beim Ablegen um 6 Uhr morgens kann man noch nicht einschätzen, was einen über den Tag hinweg wirklich erwartet.
Doch beginnen wir von vorn… In diesem Jahr machten sich Basti, Franzi, Michel und Monika im gesteuerten Dreier und Johannes W., Julia, Julian E., Philip K. und Uwe im gesteuerten Vierer auf den Weg nach Schleswig – zum Startpunkt des Härtetests. Direkt nach Ankunft wurden die besten Schlafplätze im Bootshaus des Domschulruderclubs reserviert, bevor auch der Hänger mit den Booten eintraf. Es folgte das übliche: Ausladen, Aufriggern, Boote fit für die Ostsee machen.
Traditionell wird beim örtlichen Italiener eine große Ladung Pizza bestellt, die unsere Teilnehmer auf dem Balkon des Ruderclubs bei einem wunderschönen Blick auf die Schlei genießen konnten. Dieses Jahr gab es sogar noch einen kleinen Gruß aus der Küche in Form einer Flasche Wein. Doch allzu lang würde der Abend nicht werden, da der erste Wecker bereits auf 4:15 Uhr gestellt wurde.
Nach einer mäßig erholsamen und auf jeden Fall zu kurzen Nacht schälten sich alle mehr oder weniger motiviert aus ihren Schlafsäcken und machten sich für den langen Tag bereit. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden Brote für die Fahrt geschmiert und die weitere Verpflegung aus obligatorischen Bananen, Milchbrötchen, Müsliriegeln und Keksen aufgeteilt. Alles andere wurde wieder zusammengepackt und in Boote, Autos und den Hänger verladen. Um kurz nach 6 Uhr fiel der offizielle Startschuss und die 12 Boote begaben sich auf die 80 km lange Strecke.
In leichtem Nebel und bei spiegelglattem Wasser waren die ersten 30 km dem Sonnenaufgang entgegen schnell geschafft, bis wir an der ersten Pausenstelle in Arnis ankamen. Kurze Pinkelpause, Beine vertreten, ein zweites Frühstück und schon konnte es weiter die Schlei hinunter und schließlich auf die Ostsee gehen.
Von unseren 9 Leuten waren 4 zum ersten Mal dabei und sind zum Teil auch noch nie so lange Strecken am Stück gerudert. Trotzdem haben alle die Strecke souverän gemeistert und können mehr als stolz auf sich sein!
Vielen Dank an den Eckernförder Ruderclub für tolle Organisation!
Und natürlich einen großen Dank an TU Hamburg für das Ausleihen des TUHH-Sprinters!
Bis kurz vor der Schleimündung gingen wir von einer wellenfreien Ostsee aus, denn Wind konnten wir bisher nicht wahrnehmen und es waren nur wenig Segelboote auf dem Weg zur Mündung. Doch auf der Ostsee angekommen, zeigte sich ein völlig anderes Bild: Wellen mit Schaumkronen, Segelboote und gefühlt ein paar Grad kühler. Aber gut, eine Wahl hatten wir nicht. So hieß es wie jedes Jahr, sich durchkämpfen, die ein oder andere überschwappende Welle hinnehmen und alle paar Kilometer kurz anhalten, um Wasser aus dem Boot zu schöpfen. Und die nächste Pause direkt am Ostseestrand war ja auch nicht mehr so weit entfernt. Endlich dort angekommen wurde die erste Pause quasi wiederholt: Pinkelpause, Beine vertreten und ein drittes Frühstück oder ein kleines Mittagessen.
Kurz vor dem Aufbruch beobachteten wir nochmal das Wasser und stellten fest, dass die Wellen vom Ufer aus gar nicht so schlimm aussehen. Was war denn unser Problem? Zurück auf dem Wasser bemerkten wir dann: der Wind hat massiv abgenommen und die Wellen sind nun wirklich deutlich kleiner und angenehmer. Hoffnungsvoll, dass die letzten 25 km doch gar nicht so schlimm werden könnten, wie vor der 2. Pause gedacht, ruderten wir Kilometer um Kilometer an der Ostseeküste entlang. Die letzten Kilometer zogen sich ewig, aber irgendwie kamen wir alle ans Ziel. Am Strand in Eckernförde angekommen, erwarteten uns neben den Veranstaltern bereits ein paar andere Ruderer und halfen beim Tragen des Bootes über die Promenade bis zum Bootshaus des Eckernförder Ruderclubs. Die Boote wurden abgeriggert und gründlich gereinigt, denn das Salzwasser der Ostsee setzt einigen Bauteilen ganz schön zu. Die kurze Pause bis zum Eintreffen des Hängers wurde für einen Besuch in der Dusche und eine kleine Stärkung am Kuchenbuffet genutzt.
Der Hänger wurde recht zügig beladen, denn direkt danach warteten einige herzhafte Grillsachen und leckerer Salate auf uns. Nun konnte sich nochmal richtig gestärkt werden! Zum Abschluss bekam jeder Teilnehmer noch eine Urkunde und dann ging es auch schon wieder zurück nach Hamburg ins heimische Bett.
Geschrieben von Franzi